Leitfaden zur kommunalen Wärmeplanung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen

Abbildung 1: Leitfaden zur kommunalen Wärmeplanung. Quelle: Webseite der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen

Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) unterstützt mit dem „Leitfaden Kommunale Wärmeplanung“ Kommunen beim Aufbau einer nachhaltigen Wärmeversorgung. Die Versorgung effizienter Gebäude mit Erneuerbaren Energien steht dabei im Zentrum. So können die Ziele der Bundesregierung zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen auf kommunaler Ebene erreicht und die Energieversorgung nahezu klimaneutral gestaltet werden.

Die Planungsschritte werden in sechs Arbeitshilfen kompakt erläutert. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme mit den Energiekennwerten der einzelnen Gebäude werden mögliche Technologiepfade, für die nachhaltige Wärmeversorgung aufgezeigt. Praxisbeispiele und ein Überblick über Fördermöglichkeiten ergänzen das Informationspaket.

Bei der Planung und Entwicklung von Wärmeinfrastrukturen nehmen Kommunen aufgrund der räumlichen Nähe sowie ihrer Zuständigkeiten, Kenntnisse und vorliegenden Daten eine wichtige Rolle ein. Die lokale Wirtschaft kann zudem durch den Umbau der Wärmeversorgung mittel- und langfristig gestärkt werden.

Die kommunale Wärmeplanung kann in drei Phasen unterteilt werden, s. Abbildung 2.

  1. Im Idealfall beginnt die Wärmeplanung mit einer vom Rat der Kommune gestützten Zieldefinition auf Basis eines bereits vorliegenden Klimaschutzkonzeptes oder Leitbildes.
  2. Die Erfassung des Bestandes von Gebäuden und Infrastruktur ist die Grundlage für die weitere Planung. Versorgungsstrukturen und- möglichkeiten werden dargestellt und Handlungsbedarfe und ‑möglichkeiten abgeleitet.
  3. Der dritte Schritt zeigt mögliche Entwicklungspfade unter Berücksichtigung geeigneter Technologien und Potenziale auf Basis der Bestandsaufnahme auf.
Abbildung 2: Ablauf der Kommunalen Wärmeplanung aus dem Leitfaden der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Quelle: Der Leitfaden Kommunale Wärmeplanung (PDF) S. 3 Grafik: © KEAN

Der Leitfaden besteht aus den folgenden sechs Arbeitshilfen:

  1. Die Arbeitshilfe 1 des Leitfadens befasst sich mit der Bestandsaufnahme. Zentrale Fragestellungen sind: Welche Daten sind für die Planungsgrundlage erforderlich und sollten erhoben werden? Wo sind diese Daten zu finden? Welche weiteren relevanten Aspekte und Rahmenbedingungen sollten berücksichtigt werden?
  2. Die Ermittlung, Bewertung und Nutzung der Energieeffizienzpotenziale in Gebäuden wird in der zweiten Arbeitshilfe thematisiert, z. B. durch die Fragestellung, welche Effizienzstandards durch die energetische Sanierung erreichbar sind.
  3. Arbeitshilfe 3 unterstützt bei der Bewertung nachhaltig nutzbarer Wärmepotenziale in der Kommune und der Priorisierung erster technologischer Entwicklungspfade für einzelne Quartiere.
  4. In der vierten Arbeitshilfe werden verschiedene Wärmeversorgungsstrukturen sowie die Voraussetzungen für deren Umsetzung dargestellt. Unter Berücksichtigung kommunaler Steuerungsmöglichkeiten wird so eine Entscheidungsgrundlage zur Auswahl passender Wärmeversorgungs-Lösungen für das jeweilige Quartier geschaffen.
  5. Beispiele für die Integration erneuerbarer Energien in die Wärmeversorgung, die Abwärmenutzung oder die Steigerung der Energieeffizienz finden sich in Arbeitshilfe 5.
  6. Die sechste Arbeitshilfe stellt Informationen zu den Fördermöglichkeiten kommunaler Aktivitäten im Bereich Wärmeplanung bereit und verlinkt auf relevante Förderinstrumente.