Praxisbeispiel Eisspeicher

(Foto: FelixMittermeier, pixabay)

Mit Eis heizen? Das geht mithilfe von Eisspeichern. Die Stadtwerke Rendsburg betreiben seit dem Frühjahr 2019 einen solchen Eisspeicher und versorgen damit das Kreishaus und einen großen Gebäudekomplex mit Wärme.

Der Energiespeicher besteht aus einem unterirdischen, zylindrischen Betonbehälter mit etwa 14 Metern Durchmesser und 4 Metern Höhe. Darin befinden sich 560 m3 Wasser und 25 Kilometer Kunststoffrohre mit einem Glykol-Wasser-Gemisch.

In der Heizsaison nimmt dieses Kältemittel die Energie des Wassers aus dem Speicher auf. Die aufgenommene Wärme wird mithilfe einer hocheffizienten Wärmepumpe zum Heizen der angeschlossenen Gebäude genutzt. Durch den Energieentzug im Speicher sinkt die Wassertemperatur darin, bis das Wasser schließlich gefriert. Dabei wird eine große Menge Energie frei, die Erstarrungswärme. Diese könnte die gleiche Menge Wasser von 0 auf 80 °C erwärmen. Dadurch wird mit 10 m3 Wasser etwa die gleiche Energiemenge wie mit 100 Litern Heizöl freigesetzt.

In Rendsburg werden durch den Eisspeicher verglichen mit der Beheizung über eine Ölheizung jährlich 200 t CO2 eingespart.

Im Frühjahr wird der entstandene Eisblock im Speicher mithilfe eines Energiezauns aus Solarluftabsorbern wieder aufgetaut. Auch Kühlen könnte man mit dem Eisspeicher im Sommer, indem die überschüssige Gebäudewärme zum Auftauen des Eisspeichers genutzt wird.

Quelle: Rose, David (2020): Eiskalt eingeheizt – Eisspeicher der Stadtwerke Rendsburg sorgt für wohlige Wärme. In: Euroheat & Power 49 (3/2020), S. 44–45.

Weitere Informationen sind auf der Webseite der Stadtwerke Rendsburg zu finden.