Olst-Wijhe: Potenzial des RWZI Olst in Verbindung mit der IJssel

Das Projekt

Ausgangssituation

Das Abwasser des RWZI zwischen Olst und Den Nul bietet die Möglichkeit der Wärmeauskopplung zur Beheizung von Wohnungen. Nach einer ersten Schätzung des Wärmeatlas handelt es sich dabei um etwa 22,7 TJ, womit über 1.000 Haushalte beheizt werden könnten. Auch Wohnhäuser in Olst-Noord und Unternehmen im Industriegebiet De Meente könnten mit Wärme versorgt werden. Außerdem liegt die Gemeinde an der IJssel, aus der ebenfalls Wärme für die Beheizung von Gebäuden und Wohnungen entnommen werden kann, so dass die IJssel als Reserve für die vom RWZI gelieferte Wärme dienen kann.

Es wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um zu ermitteln, inwieweit diese Wärmequellen tatsächlich genutzt werden können.

Konzept und Alleinstellungsmerkmal

Am 20. Dezember 2021 hat der Rat der Gemeinde Olst-Wijhe die Wärmeerkundung beschlossen. (Transition vision for heat) Die ersten Untersuchungen im Rahmen dieser Wärmeexploration haben ergeben, dass das RWZI Olst in Verbindung mit der IJssel ein Potenzial aufweist. In der Studie heißt es:

 Aquathermie ist ein Oberbegriff für thermische Energie (Wärme) aus Oberflächenwasser (TEO), Abwasser (TEA) und Trinkwasser (TED). Bei der thermischen Energie aus Oberflächenwasser und Abwasser wird die Wärme direkt an der Quelle (Fluss, Kläranlage, Pumpwerk) entnommen. Diese Wärme kann zur Beheizung von Häusern genutzt werden. Dazu wird die Wärme zunächst durch eine (Sammel-)Wärmepumpe aufgewertet und dann in ein intelligentes Wärmenetz eingespeist.

Technologien

Folgende Technologien und Wärmequellen sollen eingesetzt werden:

  • Aquathermie

Akteure

  • Gemeinde Olst-Wijhe
  • Drents Overijsselse Delta Water Board
  • Enexis
  • Wohnstiftung Salland Wonen

Kennzahlen: Erwartete wirtschaftliche, klimatische und energetische Effekte

wirtschaftlicher Mehrwert

Bereitstellung erneuerbarer Energien

CO2-Reduktion

1.861.200 tco2/a

Energieeinsparungen / Energieeffizienz

Übertragbarkeit

Potenzial für eine nachhaltige Wärmeversorgung in der Region

Auf regionaler Ebene werden die gewonnenen Erkenntnisse im NEO/West Overijssel Heat Transition Knowledge Circle ausgetauscht. Die Partner in der RES West Overijssel werden ebenfalls mit Wissen versorgt, das dann in der restlichen Provinz Overijssel weitergegeben wird.

Ergebnisse

Aus dem Vergleich der drei ausgearbeiteten Konzepte lässt sich Folgendes ableiten.

  • Die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum und den Flächenverbrauch in der Wohnung sind bei allen Konzepten gleich.
  • Der Einsatz von TEA in Kombination mit einer elektrischen Spitzenversorgung erzielt die höchste CO2-Reduktion. Bei der gasbefeuerten Spitzenlastversorgung ist die CO2-Reduktion etwas geringer, aber höher als bei der Verwendung von TEO.
  • Bei allen drei Varianten verbleibt nach einer Laufzeit von 30 Jahren ein nichtwirtschaftlicher Aufschlag. Für TEA in Kombination mit einer gasbefeuerten Spitzenversorgung ist dies der niedrigste Wert.
    Diese Studie zeigt, dass der Betrieb des Wärmenetzes in allen Fällen zu einer unrentablen Spitze führt. Es ist ratsam, zunächst zu prüfen und/oder zu erörtern, wie diese unrentable Spitze gedeckt werden kann. Je nach Ergebnis kann es sinnvoll sein, den Business Case weiterzuentwickeln. Es wird empfohlen, die Realisierung eines Wärmenetzes mit dem Abwasser der Kläranlage (TEA) als Quelle weiter zu untersuchen, wobei zunächst von einer gasbefeuerten Spitzenversorgung ausgegangen wird. Dies wird sich sehr positiv auf den Business Case auswirken. Außerdem ist die Kapazität des erforderlichen Stromanschlusses wesentlich geringer, so dass dieser Anschluss leichter zu realisieren ist.

Download

Die Studie kann nachfolgend heruntergeladen werden:

Machbarkeitsstudie

Kosten: €10.000
Förderung: €4.500
Laufzeit der Studie:17-01-2022 – 31-03-2022

Antragssteller

Gemeinde Olst-Wijhe

Durchführendes Unternehmen

DWA

Weitere Infos

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