Das Projekt
Ausgangssituation
Bei dem hier vorgestellten Projekt handelt es sich um ein neu zu bauendes WENGE-Quartier im Landwehrviertel in Osnabrück.
Konzept und Alleinstellungsmerkmal
Das WENGE-Quartier verfolgt ein ganzheitliches Konzept. In sieben geplanten Gebäuden sollen 53 barrierearme Mietwohnungen entstehen und zu einer solidarischen Nachbarschaft zusammengeschlossen werden. Dazu sind beispielsweise gemeinsam genutzte Räume wie eine Wasch- und Trockner-Lounge vorgesehen.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im ganzheitlichen Ansatz ist ein über die Mietkosten enthaltenes Mobilitätskonzept aus Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs sowie E-Carsharing und gemeinsam nutzbarer elektrischer Lastenfahrräder.
Technologien
Folgende Technologien und Wärmequellen sollen eingesetzt werden:
- Kaltes Nahwärmenetz
- 10 Erdsonden à 100 m Tiefe oder Grundwassernutzung
- Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser
- Elektrische Durchlauferhitzer für weitere Erhitzung des Trinkwassers
- Photovoltaik-Anlagen
- Batteriespeicher
Akteure
- WENGEOS eG
- IngenieurNetzwerk Energie eG (iNeG)
- Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück
- Zukünftige Bewohner des Quartiers
Kennzahlen: Erwartete wirtschaftliche, klimatische und energetische Effekte
wirtschaftlicher Mehrwert
Durch die Nutzung der „Bundesförderung effiziente Gebäude“ sowie des „Mieterstromzuschlags“, einer speziellen Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) für Strom aus Mieterstrom-Solaranlagen, können faire Energiepreise für die Endkunden bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung angeboten werden.
Bereitstellung erneuerbarer Energien
Die Energieversorgung des WENGE-Quartiers basiert auf der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Wärmeversorgung wird über ein kaltes Nahwärmenetz aus Basis von Erdwärme aus 10 Sonden à 100 Metern Tiefe (oder alternativ über einen Grundwasser-Brunnen) sowie der Erhitzung des Wassers über Wärmepumpen erfolgen. Der gesamte Jahreswärmebedarf von 144.900 kWh/a für das Quartier kann aufgrund des hohen Baustandards über Wärmepumpen gedeckt werden. Die Schnittstellen zur Stromversorgung werden hier mitgedacht, weshalb ebenfalls Photovoltaik(PV)-Anlagen und Batteriespeicher vor Ort errichtet werden. Die gesamte PV-Anlage im Quartier wird eine Leistung von 180 kWp und einen Ertrag von rund 160 MWh/a haben.
CO2-Reduktion
Durch die Eigennutzung des lokal erzeugten Solarstroms können gegenüber dem Strombezug aus dem Stromnetz (Strommix) je nach Szenario rund 30 bis 45 tCO2/a gespart werden. Zudem Ist die Holzrahmen-Bauweise und die Wärmeversorgung über kalte Nahwärme auf mit dem Grundsatz möglichst geringer CO2-Emissionen ausgewählt worden.
Energieeinsparungen / Energieeffizienz
Die Gebäude werden nach dem neuen Standard der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als Effizienzhaus 40 EE gebaut und haben damit einen sehr geringen Energieverbrauch.
Übertragbarkeit
Potenzial für eine nachhaltige Wärmeversorgung in der Region
Das Projekt ist grundsätzlich übertragbar auf jede andere Kommune in Deutschland oder auch europaweit. Die Nutzung von Erdsonden für die Geothermie-Bereitstellung für das kalte Nahwärmnetz ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit.
Ergebnisse
Die Untersuchung hat ergeben, dass das geplante WENGE-Quartier über ein ganzheitliches Energiekonzept mit einem möglichst hohen Anteil von lokal erzeugter erneuerbarer Energie möglich ist. Für eine komplette (bilanzielle) Deckung des Jahresenergiebedarfs reicht die lokal erzeugte Energie jedoch nicht vollständig aus.
Download
Die Studie kann nachfolgend heruntergeladen werden:
Machbarkeitsstudie
Kosten: | 14.500 € |
Förderung: | 6.525 € |
Laufzeit der Studie: | 01.03.2021 – 30.11.2021 |
Antragssteller
WENGEOS eG
Hasestraße 58a
49074 Osnabrück
www.wenge-os.de
Durchführendes Unternehmen
iNeG IngenieurNetzwerk Energie eG
Charlottenburger Ring 16
49186 Bad Iburg
ineg-energie.de