Dämmung


Gebäude­bezogen: Dämmung | Biomasse-Kessel | Elektrischer Kessel | Elektrische Wärmepumpe | Hybrid-Wärmepumpe | Infrarot-Heizung || Energie­quellen & -träger: Aquathermie | Solarthermie | Geothermische Energie | Aquifer­speicher (WKO) | Latent­wärme­speicher (PCM) | Biogas | Wasserstoff | Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) | Abwärme | Wärmenetze | Bioenergie für zentrale Wärme­versorgung || zur Übersicht


<img class=“wp-image-4413″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/01_Icon_Was_50px_weiss.png“ alt=““> Was ist das?

Was ist das?

Dämmen bedeutet, etwas gegen unerwünschte Einflüsse abzuschirmen. Bei Gebäuden wird durch die Dämmung und Abdichtung gegen Luftaustausch der Wärmebedarf gesenkt und somit Energie gespart. Im Falle der Wärmedämmung bedeutet dies, dass zwischen einer Kälte- und einer Wärmefront eine Trennschicht mit hohem Wärmewiderstand (schlechte Wärmeleitfähigkeit) angebracht wird. Die Trennschicht sorgt dafür, dass die Kälte draußen und die Wärme drinnen bleibt, oder umgekehrt, wenn es gewünscht wird, wie zum Beispiel im Sommer. Eine verbesserte Luftdichtheit verringert auch die Zugluft. In einem Gebäude, in dem eine Wärmepumpe und eine Niedertemperaturheizung eingesetzt werden, ist es wichtig, dass die Wärme im Haus bleibt. Eine Wärmepumpe liefert Energie mit konstanter Temperatur und ist weniger in der Lage, Spitzenlasten zu bewältigen. Die Dämmung ist daher von großer Bedeutung für eine gut funktionierende Wärmepumpe.

<img class=“wp-image-4415″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/02_Icon_Wo_50px_weiss.png“ alt=““> Wo ist der Einsatz sinnvoll?

Wo ist der Einsatz sinnvoll?

Maßnahmen

Ein Gebäude kann pro Gebäudeabschnitt (Dach, Boden, Fassade, Fenster usw.) oder als Ganzes gedämmt werden.

Dach

Die Dämmung eines Steildachs ist eine Maßnahme, die in vielen Fällen möglich ist. Der Eigenheimbesitzer kann die Dämmung auf der Innenseite selbst anbringen. Um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, sollte die Dampfbremse berücksichtigt werden. Die Dampfbremse oder Dampfsperrschicht ist eine bauliche Membran, die den Transport von Wasserdampf in einer Trennwandkonstruktion verlangsamt oder verhindert. Die Dämmung der Außenseite ist schwieriger und oft weitreichender, weil das Dach dadurch höher wird und daher bestehende Anschlüsse an der Traufe nicht mehr passen. Bei Häusern, die nicht vollständig freistehend sind, ist es wichtig, dass das Dach eine gute Verbindung zu den Nachbarhäusern hat.

Die Dämmung eines Flachdaches erfolgt in der Regel auf der Außenseite des Daches. Bei Flachdächern besteht ein relativ hohes Risiko von Feuchtigkeitsschäden. In einem Haus entsteht Feuchtigkeit durch Kochen, Waschen usw. Wenn ein Haus nicht richtig konstruiert ist und zum Beispiel keine Dampfsperre eingebaut wurde, kann es zu Feuchtigkeitsschäden kommen. Das Dach wird höher, wenn eine Dämmung angebracht wird. Deshalb ist es wichtig, dass auch bei einem Flachdach die Verbindung zu den Nachbarhäusern berücksichtigt wird.

Boden

Erdgeschossböden können von unten gedämmt werden, wenn ein Kriechkeller vorhanden ist. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B. mit dämmenden Materialien oder mit Thermokissen. Bei einem feuchten Kriechkellerboden ist es ratsam, den Boden zu bedecken (z.B. mit Sand), da dies Energie spart und das Haus vor Feuchtigkeit schützt.

Wenn kein Kriechkeller vorhanden ist, sind die möglichen Maßnahmen aufwändiger. Sie können den gesamten Boden herausnehmen und durch einen gedämmten Boden ersetzen oder eine dünne Dämmschicht auf der Innenseite anbringen.

Fassade

Sie können eine ungedämmte Hohlwand relativ kostengünstig mit einer Hohlwanddämmung dämmen. Die Hohlwanddämmung amortisiert sich schnell, aber es können keine sehr hohen Dämmwerte erreicht werden (Wärmedurchgangswiderstände von ca. 1,7 – 2 m2 ⋅ K/W).

Bessere Dämmwerte erfordern eine dickere und bessere Dämmung. Dies kann z. B. an der Außenseite der Fassade geschehen. Das ist viel teurer und erfordert viel Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die strukturellen Komponenten (wie Dach, Fenster und ggf. anschließende Reihenhäuser) richtig und optisch zusammenpassen.

Wenn es nicht möglich ist, eine Außendämmung anzubringen, können Sie sich für eine Innendämmung in Kombination mit einer nachträglichen Kerndämmung entscheiden. Die Anwendung einer reinen Innendämmung ist im Allgemeinen weniger geeignet, da die Gefahr von Kondensatbildung im Inneren größer ist. Eine Innendämmung führt zwangsläufig zu einer Verkleinerung der gedämmten Innenräume.

Fenster

Der Wärmeverlust durch Fenster kann durch den Einbau von Doppelverglasung oder sogar Dreifachverglasung erheblich reduziert werden. Dreifachverglasung hat die besten Dämmwerte und ist im Schnitt um 15 bis 20 Prozent teurer als identisch ausgeführte zweifach verglaste Fenster. Wenn Dreifachverglasung nicht in die vorhandenen Fensterrahmen passt und die vorhandenen Fensterrahmen noch in gutem Zustand sind, dann ist Zweicfachverglasung aus kostentechnischer Sicht die bessere Alternative. Für Denkmäler gibt es spezielles dämmendes „Denkmalglas“.

Abschließend ist es ratsam, bei Dämmmaßnahmen sofort die Luftdichtheit der Außenhülle auf Risse und Nähte zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Risse und Nähte erzeugen einen unangenehmen (kalten) Luftstrom. Unterbrechungen in der Dämmhülle führen ebenfalls zu Energieverlusten, und so genannte Wärme- oder Kältebrücken sollten durch eine gute Detailplanung und Konstruktion so weit wie möglich vermieden werden. Neben Energieverlusten führen Kältebrücken auch zu einem erhöhten Risiko von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung im Gebäude.

<img class=“wp-image-4417″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/03_Icon_nachhaltig_50px_weiss.png“ alt=““> Wie nachhaltig ist es?

Wie nachhaltig ist es?

Die nachhaltigste Energie ist die, die man gar nicht verbraucht. Daher ist die Dämmung eine sehr nachhaltige Option. Wenn ein Gebäude gut gedämmt ist, wird weniger Energie zum Heizen des Gebäudes benötigt. Falls diese Energie ansonsten aus nicht erneuerbaren Quellen erzeugt würde, ergibt sich eine unmittelbare Einsparung an Treibhausgasemissionen. Auch wenn die Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, ist eine Dämmung sinnvoll. Ein geringerer Energiebedarf bedeutet zum Beispiel, dass weniger Solarmodule installiert werden müssen, wodurch die mit der Herstellung und dem Transport dieser Module verbundenen Emissionen vermieden werden. Bei Häusern ist die Energie, die durch die Anbringung einer Dämmung eingespart wird, 40 bis 400 Mal höher als die Energie, die zur Herstellung der Dämmung benötigt wird.

<img class=“wp-image-4419″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/04_Icon_Akteure_50px_weiss.png“ alt=““> Wer ist beteiligt?

Wer ist beteiligt?

Gebäudeeigentümer/-nutzer

Die wichtigste Partei bei der Dämmung ist natürlich der Gebäudeeigentümer. Er ist derjenige, der für die Dämmung des Gebäudes bezahlt und somit auch derjenige, der von den zukünftigen Kosteneinsparungen profitiert, weil weniger Energie verbraucht werden muss.

Fachbetrieb für Dämmungen und Sanierungen

Mit etwas Geschick sind viele Privatpersonen in der Lage, zum Beispiel ihre Wände zusätzlich zu dämmen. Manchmal gibt es bestimmte Gebäudeteile, bei denen die Dämmung komplizierter ist, z. B. beim Dach. Deshalb gibt es Unternehmen, die sich auf die Installation von Dämmstoffen (insbesondere Dachdämmung) spezialisiert haben. Wenn eine Schaumstoffdämmung angebracht werden muss, wird dies häufig von einem externen Unternehmen und nicht von den Bewohnern selbst durchgeführt.

Gesetzgeber

Die Bundesregierung hat bis vor Kurzem über das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ Fördermittel zur Verfügung gestellt, welches jedoch am 24.01.2022 vorläufig gestoppt wurde. Mit diesem Zuschuss konnten Hausbesitzer einen Teil ihrer gesamten Investitionskosten zurückerhalten, wenn sie zum Beispiel Dämmmaßnahmen durchführen. Es soll nun zügig über alternative Förderangebote entschieden werden. (Stand 26.01.2022)

<img class=“wp-image-4421″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/05_Icon_Technik_50px_weiss.png“ alt=““> Stand der Technik

Stand der Technik

Auf dem Markt gibt es eine breite Palette von Dämmstoffen, die häufig in mineralische, synthetische und natürliche Materialien unterteilt werden. Je höher der Wärme­durch­gangs­wider­stand (RT-Wert) bzw. je geringer dessen Kehrwert, der in Deutschland gebräuchliche U-Wert, eines bestimmten Materials ist, desto besser dämmt es. Der RT-Wert sagt etwas über den Wärme­wider­stand eines Materials aus, der bestimmt, wie viel Wärme durch das Material fließen kann, und wird in m² ⋅ K / W angegeben. Materialien mit hohen R-Werten sind zum Beispiel Mineralwolle, PIR, Glaswolle oder Steinwolle. Es ist zu erwarten, dass sich die Dämmwerte der verschiedenen Materialien (und deren Kombinationen) in den kommenden Jahren weiter verbessern werden. Ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt, ist die Verwendung natürlicher/organischer Dämmstoffe wie Zellulose, Holzfasern, Baumwolle oder Schafwolle. Diese Materialien haben nicht nur gute Dämmwerte, sondern sind auch weniger umweltschädlich.

<img class=“wp-image-4423″ style=“width: 25px;“ src=“https://taskforce.wiefm.eu/wp-content/uploads/2022/01/06_Icon_Beispiel_50px_weiss.png“ alt=““> Beispiel-Projekte

Beispiel-Projekte

In den Niederlanden und Deutschland wurden bereits Tausende von Gebäuden gedämmt. Vor allem bei Neubauten sind fast alle Häuser sehr gut gedämmt. Wenn andere Nach­haltig­keits­maß­nahmen ergriffen werden, wird die Dämmung bestehender Häuser oft ebenfalls begleitend vorgenommen. Für die Niederlande finden Sie Beispiele unter dem Stichwort der ‚Nationale Duurzame Huizen Route‘.