De Thij ist ein Wohngebiet im Südosten von Oldenzaal. Die Kläranlage des Wasserverbandes Vechtstromen befindet sich direkt unterhalb des Stadtteils. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wärmepotenzial des Abwassers dem Wärmebedarf von etwa 300 Haushalten im Bezirk entspricht.
Ein Mitteltemperaturnetz mit dem Abfluss der Kläranlage als Wärmequelle ist in seiner jetzigen Form nicht realisierbar. Alternativen sind eine „rein elektrische“ Variante, eine Zwischenlösung mit einer Hybrid-Wärmepumpe, ein kleines Erdwärmekollektiv oder ein lokales Quellennetz. Bei der letztgenannten Option werden die lokalen Quellen in kleineren Gruppen von den Haushalten gemeinsam genutzt. Vom Haus aus wird die Quelle mit einem individuellen Wärmepumpensystem auf die gewünschte Temperatur angehoben. „Ein Quellennetz ist eine gute Alternative zu einer ‚rein elektrischen‘ Lösung. Es ist kein Außengerät erforderlich, und die Nutzungskosten sind oft niedriger als bei einer Luft-/Wasserwärmepumpe“, sagt Rogier Scholten (Projektleiter District Implementation Plan, Gemeinde Oldenzaal).
Die Herausforderung für viele Gemeinden in Twente besteht darin, dass große Mengen unterirdisch gespeichert werden können. Durch den Einsatz einer Wärmepumpe kann auf eine Wärmespeicherung verzichtet werden und die Kosten für ein BHKW werden eingespart.
Mit Hilfe des Wärmegutscheins aus dem INTERREG-Projekt Task Force Wärmewende wollen wir die Möglichkeiten lokaler Quellennetze für den Stadtteil Thij mit dem Abwasser der Kläranlage Oldenzaal als Wärmequelle untersuchen. Dazu gehören die folgenden Aspekte:
- Aktualisierung der Temperatur- und Durchflussdaten,
- Überprüfung, wo die Wärme aus dem Abwasser gewonnen werden kann,
- Mögliche Anpassungen der derzeitigen Abwassereinleitung.
Die Durchführbarkeit der Option bestimmt in hohem Maße die Phasierbarkeit des Systems. Es wird berücksichtigt, dass nicht jeder Haushalt sofort für eine Wärmepumpenanlage bereit ist. Die Häuser werden nach Möglichkeit in Clustern verbunden. Die offensichtlichsten Verbindungen müssen in der Studie identifiziert werden. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft und Vertretern aus der Nachbarschaft.
Eine aquathermische Quelle in Kombination mit einem Quellennetz ohne KWK hat einen wirtschaftlichen Mehrwert für diese Region, aber auch für die Niederlande als Ganzes. Die Gemeinde Oldenzaal nimmt an der Arbeitsgruppe Aquathermie im Rahmen der Regionalen Energiestrategie Twente teil, um die aus dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse mit anderen Gemeinden zu teilen. Es bleibt zu hoffen, dass auf diese Weise weitere Möglichkeiten indentifziiert werden.